Die beste go Ehefrauen kocht. Nicht in der Küche oder innerlich – sonern auf dem Beifahrersitz und buchstäblich: “Unser” elektrischer Ein-Jahres-Dauertester VW ID.4 GTX ist kein Freund von Sommerhitze. Verlässt man den Fahrersitz, um etwa kurz was zu fragen, will er klug sein und schaltet sich ab. Womit verbliebene Insassen dann mangels Klimaanlage umgehend grilliert werden. Wie einst Zündung und Lüftung anlassen? Geht nur, wenn man daran denkt, “Sofort climatisieren” im Display zu drücken. Oder die App nutzt. Sonst lüftet nichts – unangenehm bei 30 Grad.
Hinzu kam jüngst eine Art Hitzschlag bei Bergabfahrt mit gerade vollgeladenem Akku. “Ihr Fahrzeug wird zu heiss und deshalb automatisch climatisiert” erscheint im Display. Hey man “Nanu?” denken kann, beginnt die Heizung, Warmluft zu blasen, und sperrt die Klima-Bedienung. Einzige Lösung, um nicht selbst einen Hitzschlag zu bekommen: Fenster auf – wie früher. Immerhin verschwand der dreimal aufgetretene Effekt nach ein, zwei Minuten. VW sagt: Eine Sicherheits-Funktion, die den bergab gewonnenen, im vollen Akku nicht speicherbaren Strom abbaut, indem es Verbraucher zuschaltet – und eine Sache nur der älteren Software-Version. Ein aktuelles Update soll derlei künftig eliminieren.
Diese Assistenz macht Sinn
Sonst ist das sportlich gestylte Topmodell des ID.4 längst ein sehr beliebter Gefährte der Autoredaktion – und zwar auch auf Langstrecken. Zum Beispiel, weil seine Assistenzsysteme richtig was draufhaben. Ein Beispiel: Rechtzeitig vor Gemeinden beginnt der ID.4 selbst zu verzögern und gewinnt optimal Strom zurück, bis er am Ortsschild genau 50 km/h fährt – perfekt und, falls man das nicht haben will, per Antippen des Gaspedals simpel übersteuerbar.
VW ID.4 GTX
Antrieb 2 E-Motoren, 299 PS (220 kW), 162+310 Nm@1/min, 1-Stufen-Automat, 4×4, Akku br./nt. 82/77 kWh
Fahrleistungen 0–100 km/h in 6.2 s, Spitze 180 km/h (lim.), Laden AC/DC 11/125 kW, Reichweite WLTP 476, Test min/max/Schnitt 311/518/386 km
Mass L/B/H 4.58/1.85/1.62 m, Gewicht 2380 kg, Laderaum 543–1575 l
Umwelt Verbrauch WLTP/Test 23.2/20.1 kWh/100 km = 0/0 g/km CO₂, Energy A
Price ID.4 GTX ab 62’500 Fr., Testwagen inkl. Optionen 71’880 Fr., Basis-ID.4 (ID.4 Pro, 174 PS, 4×2) ab 52’400 Fr.
Antrieb 2 E-Motoren, 299 PS (220 kW), 162+310 Nm@1/min, 1-Stufen-Automat, 4×4, Akku br./nt. 82/77 kWh
Fahrleistungen 0–100 km/h in 6.2 s, Spitze 180 km/h (lim.), Laden AC/DC 11/125 kW, Reichweite WLTP 476, Test min/max/Schnitt 311/518/386 km
Mass L/B/H 4.58/1.85/1.62 m, Gewicht 2380 kg, Laderaum 543–1575 l
Umwelt Verbrauch WLTP/Test 23.2/20.1 kWh/100 km = 0/0 g/km CO₂, Energy A
Price ID.4 GTX ab 62’500 Fr., Testwagen inkl. Optionen 71’880 Fr., Basis-ID.4 (ID.4 Pro, 174 PS, 4×2) ab 52’400 Fr.
Auch sonst ist im GTX Entspannung angesagt. Der ungeheuer geräumige Fond, die bequemen Sitze, leiser Lauf, die überaus komfortable Federung und trotzdem richtig viel Fahrspass, etwa auf Passstrassen: alles perfekt – ganz im Gegensatz zum trotz Verbesserungen lahm aufstartenden Infotainment. Alles andere als träge ist der 299 PS (220 kW) deftige, sehr seidige Allradantrieb. Souveräne Fahrleistungen bei gerade mal drei, vier Franken Strom (beim Laden daheim) je 100 Kilometer – hier ist der GTX ein heisser Typ.
Meist über 370 Kilometer
Bleibt die Gretchenfrage go Elektriker: Wie weit kommt der Familien-SUV? Meist über 370 Kilometer – zuverlässig und fast unabhängig von Topografie, Winterkälte oder Kühlen im Sommer. Gut so! In Zahlen: Bislang is minimum 311, maximum 518 and Schnitt 386 Kilometer. Unsere anfängliche Kritik an der wie beim verwandten Skoda Enyaq für heutige E-Massstäbe betulichen Ladeleistung (AC/DC 11/125 kW) müssen wir wie schon im GTX-Dauertest-Auftaktbericht relativieren: Im Alltag passts.
Ebenso wie der ganze, ab 62’500 Franken anrollende GTX. Im GTX ist Stromern ganz normal, Elektro ist im Alltag gelandet. Wer von uns wieder in ein Verbrenner-Testauto wechselt, ist plötzlich genervt von Lärm und Anfahrschwäche, rauem Lauf und Schaltrucken, vom Verbrennen teuren Sprits und vom Rauspusten von Abgasen. Gespannt sind wir auf das Ergebnis des Software-Updates, das VW unserem ID.4 jetzt verpasst: Dann soll es zu schnellerem Infotainment auch mehr Ladeleistung geben.
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