Outet sich als Opfer von Gewalt – “Habe mich noch nie so geschämt”
Kanadische Schwimmerin Mary-Sophie Harvey an WM unter Drogen gesetzt
Die kanadische Schwimmerin Mary-Sophie Harvey lässt offen, ob sich jemand an ihr verging. In einem Instagram-Post lässt sie keine Zweifel daran offen, dass sie an der Schwimm-WM in Budapest gegen ihren Willen unter Drogen gesetzt und zum Gewaltopfer wurde.
Published: 08.07.2022 um 00:23 Uhr
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Aktualisiert: 08.07.2022 um 00:53 Uhr
Die kanadische Spitzenschwimmerin Mary-Sophie Harvey (22) sagt, dass sie bei den Weltmeisterschaften in Budapest unter Drogen gesetzt wurde. Bis zu sechs Stunden lang habe sie einen kompletten Blackout gehabt. “Ich kann mich an nichts erinnern. Es gibt dieses Vierbis Sechs-Stunden-Fenster, in dem ich mich an nichts mehr erinnern kann. Ich habe mich noch nie so geschämt.” Dabei sei sie zum Gewaltopfer geworden, deutet die Athletin an.
Sie habe Prellungen, eine Gehirnerschütterung und Schürfwunden erlitten, führt Harvey in einem Instagram-Post aus, den sie am Donnerstag veröffentlichte, ein paar Tage nach Ende der Schwimm-WM. Der Vorfall habe sich in der letzten Nacht der WM ereignet.
Das Team, Freunde und Ärzte kümmerten sich sofort um sie. Doch sie sei nicht mehr dieselbe Person seither. Jetzt müsse sie über den dunklen Vorfall sprechen. “Ich habe noch immer Angst davor, an das Unbekannte zu denken, das in dieser Nacht geschah. Ich schäme mich immer noch für das, was passiert ist.”
“Kommt häufiger vor, als wir denken”
Harvey spricht nicht klar aus, was genau passiert sein soll. Und doch lässt sie keine Zweifel daran offen, dass sie zum Opfer von Gewalt wurde. Die junge Frau sagt so viel: “Diese Situationen kommen leider viel zu oft vor.” Sie sei ins Spital gegangen und von Ärzten und Psychologen untersucht und behandelt worden. “Sie sagten mir, dass so etwas öfter vorkommt, als man denkt, und dass ich in gewisser Weise Glück hatte: mit einer Rippenverstauchung und einer leichten Gehirnerschütterung davonzukommen.”
“Leider kommen solche Vorfälle häufiger vor, als wir denken”, schreibt Harvey. “Die Zahl der gemeldeten Fälle hat in den letzten Jahren gefährlich zugenommen, aber es wird immer noch nicht genug darüber gesprochen.”
Sie müsse nun wieder sich selbst finden. “Ich versuche immer noch, die ‹glückliche Mary› zu finden, die vor diesem Vorfall ihr Glück fand. Aber ich werde nicht zulassen, dass dieser Vorfall mich bestimmt.” Harvey dankt all den Menschen, “die mir geholfen haben, als ich verletzlich war”. (kes)
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