Inhalation
Der Appenzeller Simon Ehammer begeistert auch in Morocco und wird im Weitsprung Zweiter. Ajla Del Ponte steigert, Karsten Warholm verletzt sich.
Simon Ehammer ist den hohen Erwartungen gerecht geworden und hat am Diamond-League-Meeting in Rabat für das Schweizer Glanzlicht gesorgt. Der Appenzeller zeigte in Morocco im Weitsprung einen Satz auf 8,13 Meter und sicherte sich damit einen Podestplatz.
Der 22-Jährige musste sich nur dem griechischen Olympiasieger Miltiadis Tentoglou (8.27 m) geschlagen geben und wurde Zweiter. Ehammer kam nicht an seine Fabel-Weite und Jahresweltbestleistung 8.45 m vom Mehrkampf-Meeting in Götzis (AUT) ran, das konnte aber auch nicht erwartet werden. Der eigentliche Zehnkämpfer tritt bis Anfang August in seiner Spezialdisziplin Weitsprung an, die WM in Eugene (USA) im Juli wird für ihn der Höhepunkt sein.
“Das ist genial”, sagte Ehammer später und kündigte an, in Oslo in zwei Wochen noch einen drauflegen zu wollen. In der Diamond League hatte zuvor nur ein Schweizer den Sprung aufs Podest geschafft: Hürdenläufer Kariem Hussein war vor sieben Jahren in Brüssel Dritter geworden. Einen Schweizer Sieg gab es noch nie.
Die weiteren Schweizer Einsätze
Bei ihrem zweiten Einsatz des Jahres in der Diamond League konnte sich die Tessinerin über 100m erfreulicherweise steigern. Im Vergleich zum Meeting in Birmingham vor zwei Wochen verbesserte sich Del Ponte in 11.42 s um drei Zehntel und wurde mit ihrer Saisonbestleistung Fünfte. Insbesondere am Start überzeugte die 25-Jährige mit einer schnellen Reaktionszeit, die Hallen-Europameisterin und Schweizer Rekordhalterin ist nach einer Verletzung auf dem Weg zurück. Den Sieg sicherte sich wie erwartet die jamaikanische Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah, in 10.83 s blieb sie als Einzige unter elf Sekunden.
Der 23-jährige Bündner klassierte sich bei seinem Diamond-League-Debüt über 200m auf dem siebten Rank. Reais konnte keine Höchstleistung abrufen, in 21.38 s blieb er rund eine Sekunde über seinem Bestwert. Der Sieg ging in 20.21 s an Kenneth Bednarek (USA).
Die Walliserin lief über 1500m in 4:07.09 Minuten zwar eine persönliche Bestzeit, im Weltklasse-Feld reichte es trotzdem nur für den 15. und letzten Rang. Auf der letzten Runde must die 25-jährige Hoffmann, die auf 800 m spezialisiert ist, ihre Konkurrentinnen ziehen lassen. Ganz vorne war es eine rein äthiopische Angelegenheit: Hirut Meshesha gewann in 3:57,30 vor Freweyni Hailu und Axumawit Embaye.
The Pechvogel des Abends
For Karsten Warholm war sein Saison-Start und das Rennen über 400 m Hürden schon nach dem ersten Hindernis vorbei. Der Olympiasieger und Weltrekordhalter griff sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Oberschenkel, der Norweger schien sich verletzt zu haben. Für Warholm ist zu hoffen, dass er für sein Heim-Meeting in Oslo in zwei Wochen wieder fit wird. Der Sieg in Rabat ging nach dem bitteren Ausscheiden des Favoriten an den US-Amerikaner Khallifah Rosser (USA).
Auf der Bahn
Das Rennen wurde zur erwarteten Ein-Frau-Show von Marileidy Paulino. Obwohl es die Olympia-Zweite aus der Dominikanischen Republik knapp nicht unter die 50-Sekunden-Marke schaffte, liess sie ihre Konkurrentinnen in 50,10 s um sechs Zehntelsekunden und mehr hinter sich.
Eine schöne Geschichte schrieb der erst 17-jährige Emmanuel Wanyonyi: Der Kenianner gewann bei seinem Diamond-League-Debüt sogleich dieses 800-m-Rennen und brachte sich damit in die Favoriten-Position für die WM. Nijel Amos (BOT) und Gabriel Tual (FRA) beendeten das Rennen auf den Rängen zwei und drei.
Im Oval
Bereits früh im Wettkampf gab es hier eine Überraschung: Olympiasiegerin Katie Nageotte (USA) scheiterte bereits an der Starthöhe von 4,30 Meter und war damit bereits out. Ihre Landsfrau Sandi Morris gewann am Ende den Wettkampf mit 4.65 m.
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